Die Leica – ein Erfolg

Bereits 1937, zwölf Jahre nachdem die Leica I auf der Leipziger Frühjahrsmesse dem Publikum vorgestellt wurde, bezeichnete der Schaja Photo Führer die Leica als den "größten Konstruktionserfolg". Er schreibt:

"Ueber 230 000 Leica-Kameras sind heute im ständigen Gebrauch. Damit ist die Leica zweifellos zu einem Konstruktionserfolg geworden, wie er in der Geschichte der Photographie einzig da steht. Von Tag zu Tag mehrt sich die Gemeinde der begeisterten Leica-Besitzer. Wo der Leica-Amateur immer hinkommt, auf der ganzen Welt findet er Gleichgesinnte, mit denen er seine Erfahrungen austauschen und so ständig neue Anregungen schöpfen kann. Schon diese äussere Tatsache könnte Beweis genug sein dafür, dass sie etwas Besonderes, Einzigartiges darstellt" (Schaja Photo Führer, April 1937, S. 71, 7. Aufl., München)


Anfänge

Es begann 1913, als Oskar Barnack - Mitarbeiter der Firma Ernst Leitz in Wetzlar - die Idee hatte, eine kleine, kompakte Kamera zu bauen, die als Filmmaterial den 35mm Kinofilm benutzt. Zwei Prototypen, später als Ur-Leica bezeichnet, wurden hergestellt, einer für Barnack selbst, ein zweiter für Ernst Leitz, der diesen auf einer Amerikareise testete. Bedingt durch die Kriegswirren blieb das Projekt zunächst liegen und wurde erst Anfang der 20er Jahre wieder aufgegriffen.

Ernst Leiz II Oskar Barnack


Um die Marktfähigkeit dieses neuen Apparates zu testen, wurde 1923 eine 0-Serie von - nach derzeitigem Kenntnisstand - 25 Prototypen entwickelt. Obwohl die Kameras bei den begutachtenden Photographen durchfielen, entschied Ernst Leitz II 1924: "Die Barnack'sche Kleinkamera wird gebaut".

Leica 0

Leica 0


Leica I

1925 wurde die Leica I auf der Leipziger Frühjahrsmesse der Öffentlichkeit vorgestellt und als "Revolution der Photographie" bezeichnet. Schnellste Aufnahmebereitschaft, Vermeidung von Doppelbelichtungen, kostengünstiges Filmmaterial, Handlichkeit und überzeugende Qualität der Ergebnisse - um nur einige Vorteile zu nennen - sprachen eindeutig für die Leica. Die Leica I, ursprünglich als Leica A bezeichnet, wurde bis 1936 zunächst mit fester Optik und verschiedenen Objektivtypen dann später mit Wechseloptik gebaut. Die Leica I (und später die Leica Standard) ist direkt an dem signifikanten Fernrohrsucher zu erkennen.

Leica I Anzeige von1925


Leica II

Eine Leica II wird durch die markante Deckkappe charakterisiert, die den Entfernungsmesser und den Sucher beherbergt. Nun war es möglich durch ein zweites Okkular - auf Basis eines gekuppelten Entfernungsmessers - eine direkte Fokussierung am Objektiv (Brennweiten von 35mm bis 135mm) durchzuführen. Ansonsten gleicht dieser Kameratyp im Wesentlichen der letzten Ausführung der Leica I.


Leica III

Die Leica III entspricht grundsätzlich der Leica II, wobei sie um die langen Verschlusszeiten erweitert wurde. Auf der Vorderseite des Gehäuses befindet sich ein Knopf über den die langen Zeiten eingestellt werden. Diese sind 1s, 1/2s, 1/4s, 1/8s, 1/20s, sowie die Zeitaufnahme T.

Titelseite eines englischen Leica Prospektes


Versionen

Die drei Grundtypen der Leica: I, II und III wurden über die Jahre bis zum Ende der Schraubära im Jahr 1960 in verschiedenen Version auf den Markt gebracht.

Nach der III kam die IIIa, die nun mit einer 1/1000s ausgestattet war. Dann die IIIb als Übergang zur seltenen IIId bzw. IIIc. Bei der Leica IIIc handelt es sich letztendlich um eine IIId ohne Vorlaufwerk. Darüber hinaus wurden die Maße des Gehäuses verändert.

Die Kameras wurden ständig verbessert und leicht verändert. In den 50er Jahren brachte Leitz Wetzlar die IIIf mit Blitzsynchorisation und etwas später die IIIg mit eingespiegelten Leuchtrahmensucher und Vorlaufwerk auf den Markt.

Parallel zu den IIIern wurden weiterhin Kameras ohne lange Zeiten vorgestellt. Hier gab es entsprechend der oben genannten die IIc und die IIf.

Nach der Leica I und ihren verschiedenen Variationen wurde in den 30er Jahren die Leica Standard auf den Markt gebracht. Sie unterschied sich gegenüber der letzten Version der Leica I u.a. durch den ausziehbaren Rückspulknopf. Auch die Ier Reihe wurde weiterentwickelt, in der Regel ganz ohne eingebauten Sucher und somit eher für wissenschaftliche Zwecke gedacht. Es existieren die Leica Ic, If, Ig.


Sonstige

Darüber hinaus gibt es natürlich noch die verschiedensten Varianten innerhalb dieser Versionen. So existieren IIIf mit Vorlaufwerk und ohne, die IIf gibt es mit roten oder mit schwarzen Kontaktzahlen, u.s.w.

Außerdem wurden besondere und seltene Kameras wie die Leica-Compur, die Leica 250 FF oder GG bzw. die Leicas Monté en Sarre auf Basis der IIIa gebaut. Äußerst selten sind z.B. Mifilmca, Kafilmca, Röntgen-Leica oder die Leica 75.


System

Ähnlich wie die Exakta war die Leica eine Systemkamera. Wechselobjektive unterschiedlicher Brennweiten und Lichtstärken, entsprechende Sucher, Spiegelkästen, Stereovorsätze, Naheinstellgeräte, Schnellaufzüge etc. waren verfügbar.

Komponenten dieses Systems wurden nicht nur von E. Leitz, Wetzlar selbst sondern auch von anderen Anbietern und Zulieferern produziert, wie in der untenstehenden Anzeige dokumentiert.

Astro Anzeige aus dem Jahre 1934


Das Schraubgewinde der Leica M39 wurde von 1931 bis 1960 an der Leica genutzt und dann vom M-Bajonett abgelöst.


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